Moor und Heide, neblige Flussauen und einsame Kolke im dunklen Wald – mystisch und geheimnisvoll zeigt sich das Emsland in den Geschichten unserer Vorfahren. Sagenhafte Gestalten erwachen in den alten Überlieferungen zum Leben: Zwerge treiben ihr Unwesen in den Sanddünen der Heide, weiße Frauen entschweben den Nebeln der Ems und der wilde Jäger und andere Unholde geistern durch die entlegenen Bauernhäuser. Hier saßen Alt und Jung einst um das prasselnde Herdfeuer und ließen in ihren Erzählungen Räuber und Riesen, Spuk und Spöken, Helden und Heilige lebendig werden. Dank eifriger Chronisten und Heimatforscher können wir noch heute lesen, wie die Hünensteine ins Emsland kamen, wie Kirchen und Klöster entstanden, Kriege und Morde die Menschen erschütterten, aber auch, wo verschwundene Schätze und versunkene Burgen auf ihre Entdeckung warten.
Dr. Andreas Eiynck, Leiter des Emslandmuseums Lingen, und die Germanistin Stefanie Dellemann haben in alten Sagensammlungen und Ortschroniken gestöbert, bislang unveröffentlichte Aufzeichnungen ausgewertet und auch direkt vor Ort nachgeforscht. Das Ergebnis ist eine einzigartige Zusammenstellung der schönsten Sagen aus dem gesamten Emsland, die meisten auf Hochdeutsch, einige jedoch wie in alten Zeiten „up platt“. Über 60 Fotografien geben zudem Einblicke in die landschaftliche und kulturelle Vielfalt der Region. Ein Muss für alle Geschichts- und Heimatinteressierten.