EJ Die Baureihe 50 - digital *
In der Geschichte der Baureihe 50 gibt es zwei besonders interessante Abschnitte. Der eine ist die Entstehung der Baureihe, die im ursprünglichen Typenplan gar nicht enthalten war; der andere ist der Nachkriegseinsatz.
Viele Lokomotiven der Baureihe 50 besaßen Kessel aus dem nicht alterungsbeständigen St 47 K. Bei der DB verhalfen die aus St 34 bestehenden Kessel der Baureihe 52 den Maschinen der BR 50 zu einem zweiten Leben. Bei der DR blieb die Reihe 52 im Erhaltungsbestand, konnte also nicht als Kesselspenderin herangezogen werden. Die DR bezog Lokomotiven, die neu bekesselt werden mußten, in ihr Rekoprogramm ein; sie hat es 1957 sogar mit der BR 50 eröffnet. Im Verlauf des Beschaffungszeitraums wurde die 50er Massenware. Sie war neben den Baureihen 44 und 86 aus dem Einheitslokprogramm und neben den Kriegslokomotiven die einzige Baureihe, die noch gebaut werden durfte - allerdings in immer mehr "entfeinerter" Ausführung, bis sie von der BR 52 kaum noch zu unterscheiden war.
Bei der Bundesbahn diente die Baureihe 50 u.a. als Erprobungsträger für verschiedene Vorwärmerbauarten, mutierte mit dem Rauchgasvorwärmer Bauart Franco-Crosti sogar zur neuen Baureihe 50.40 und bereicherte das Spektrum der Einheitstender durch den Umbau des 2'2' T 26 zum Kabinentender.
Bei der Reichsbahn standen die zur Reihe 50.35-37 umgezeichneten Rekoloks noch in den achtziger Jahren zusammen mit den Einheitsloks im Einsatz. 72 Rekoloks erhielten ölhauptfeuerung; die vor Juni 1970 umgebauten Lokomotiven bekamen die Baureihenbezeichnung 50.50, die nach Inkrafttreten des EDV-Umzeichnungsplans entstandenen die Bezeichnung 50.0. Bis zum Ende der Dampftraktion war die Baureihe 50 bei beiden deutschen Bahnverwaltungen unverzichtbar.
ISBN | 978-3-96807-342-2 |
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EAN | 9783968073422 |
Artikel-Nr. | 208/07342 |
Verlag | VGB Verlagsgruppe Bahn |
Erscheinungsdatum | 18.12.2015 |